Beide spontan vergoren im Barrique, sechs Monate beim ‚normalen‘, doppelt so lange bei der Spezialedition, die nur in den besten Jahren produziert wird.
Der 21er mit dicht verwobenen Aromen von Birne und Quitte, mit Belüftung tritt exotische, hocharomatische Fruchtfülle, vor allem geprägt von reifer Ananas, hinzu. Floral-parfümiert mit feiner Vanille erinnert er fast an große Chenins von der Loire. Die stoffige Assoziation kündigt sich schon in der Nase an.
Am Gaumen erfüllt sich dieser Eindruck: Stoffig, cremig, vollmundig, reife Williams-Christ-Birne, mit feiner Säure strukturiert wird der Folio in keinster Weise fett, die im Abgang erfrischende Säure bleibt lange persistent am Gaumen und verhehlt nicht seinen hervorragend integrierten Ausbau im Holz. Mit Belüftung immer feiner werdend, endet er in einem filigranen, intensiven und lang wärmenden Abgang.
Der 20er EDITION SPECIALE lässt bereits in der Nase die sechs Monate längere Barriquereife erkennen: Birne und Quitte dominieren ebenso die aromatische Stilrichtung, die Holzintegration ist bereits weiter fortgeschritten, sekundäre Noten von Bienenwachs und Lanolin treten zu ätherischer Frische. Der Holzkontakt erzeugt eine deutlich würzigere Komponente, gereifte und getrocknete Birnenaromen verleihen dem Wein eine noch tiefere Finesse und Komplexität.
Auch am Gaumen zeigt sich dieser Folio differenzierter, immer noch mit cremiger Textur, würzige, lanolingeprägte Holzaromatik gesellt sich zu frisch-ätherischer, fast minziger Säure, die mit einer feinen Mineralität wunderbar zwischen der opulenten Textur vermittelt. Unterm Strich natürlich der anspruchsvollere Wein, der allerdings auch deutliches ‚Hinschmecken‘ erfordert. Vielleicht noch eine Nuance subtil-komplexer, filigraner und hintergründiger, mit noch feinerer Holzeinbindung, ätherischer Dominanz und feiner Säure im Abgang. Deutliches Potenzial. Beide übrigens hervorragend zum Suprême vom Maishähnchen mit Senf-Sahne-Sauce. #karlkerlerweinversand