Konditorei & Café Beer, Breite Gasse 79, 90402 Nürnberg

Ein Lebkuchen 3,10 Euro

Mitgebracht bekommen, nicht selbst bezahlt (Dank an Frank H. aus N.)

Heute wieder ein Bäckerlebkuchen. Die Produktion hab ich selbst schon mal für einen Artikel in der NZ in Augenschein genommen. Erstaunlicherweise passt das, was ich damals geschrieben habe auch heute noch äußerst genau.

Schon optisch ein Kunstwerk, hoch getürmt, üppig mit Schoki begossen, sieht er fast aus wie handgestreichelt.

In die Nase steigt zuerst eine feine, kühl wirkende Schokolade mit eleganter Kakaosüße, nur etwas Bittere und ziemlicher Aromentiefe. Die geht im Innern weiter: Weihnachtliche Gewürze sind deutlich prononciert, verbinden sich mit der Schokoladenaromatik.

Am Gaumen dann eine wunderbare Aromenfülle, schön verwoben, dennoch sind auch Einzelkomponenten herausschmeckbar. Zu allererst hochwertiges Zitronat, aber auch Orangeat. Sehr schön bitterschalig mit würzigen Zedratzitronennoten. Unterfüttert mit feiner Aprikosensüße und dezent Marzipan, die mittelgroben Nüsse sind gut in die Gesamtmasse eingewoben, abgerundet mit feiner Salzigkeit.

Zur Textur: Die Schoki knackt, die Nüsse ebenfalls, umgeben von saftiger Teigmasse.

Sowas macht mir Spaß, sowas ist weit entfernt von Industrieware, aber auch die größeren (sehr guten) Lebküchnereien können diese Komposition nicht leisten.

Wenn man etwas meckern möchte, er ist vielleicht etwas süß, aber man muss ja keinen Ganzen essen…

Fazit: Hier bewegen wir uns schon nahe an dem, was für mich perfekte Nürnberger Lebkuchen sind, mit allem, was dazu gehört: Zitronat/Orangeat, Aprikose, Marzipan und natürlich auch die so typische Hirschhornsalznote.

Da lehn ich mich weit aus dem Fenster, aber probiert selbst: ⭐️⭐️⭐️⭐️3/4 von ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️